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Meine zweite Japanreise 2014 – Highlights aus Tōhoku

In diesem Blogartikel nehme ich dich mit auf meine zweite Japanreise im Sommer 2014. Diesmal stand nicht das klassische Sightseeing in Tokio oder Kyoto im Vordergrund, sondern ein intensives Eintauchen in das Alltagsleben der Region Tōhoku – genauer gesagt: in der Präfektur Iwate. Dort durfte ich erneut einen einmonatigen Aufenthalt bei meiner japanischen Gastfamilie verbringen. Neben Ōshū besuchten wir auch Morioka und Akita – inklusive Matsuri, Tsunami-Gedenkstätten und jeder Menge interkulturellem Austausch.

Und wieder zurück nach Japan

Nachdem ich 2012 am Sportaustausch in Ōshū teilgenommen hatte (mehr dazu in meinem Beitrag Meine erste Japanreise 2012), besuchte 2013 eine japanische Delegation Hamburg. Zwei japanische Mädchen wohnten bei meinem Zwillingsbruder und mir und wir zeigten ihnen Hamburg/Norddeutschland und Umgebung

2014 war es wieder so weit: Eine deutsche Gruppe reiste erneut nach Japan. Offiziell war ich mit 19 Jahren schon zu alt für das reguläre Austauschprogramm. Also fragte ich meine frühere Gastfamilie, ob ich als Privatperson teilnehmen könne – und sogar meinen Freund besten Freund Jan-Ole mitbringen dürfte. Zu meiner Freude sagten sie begeistert zu.

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Wie ihr seht, hat sich meine Reise 2014 eher auf die Region Tōhoku beschränkt. Dennoch habe ich auf meiner Japanreise 2014 sehr viel erlebt und sie stand meiner ersten Japanreise in nichts nach.

Der Austausch 2014 – größer, bunter, intensiver

Im Vergleich zu 2012 war der Austausch 2014 deutlich größer. Die Gruppe bestand aus 14 Jugendlichen sowie Olaf und seiner Frau als Betreuer. Aufgrund der Gruppengröße verzichtete man diesmal auf eine landesweite Rundreise – stattdessen ging es direkt zu den Gastfamilien nach Ōshū in der Präfektur Iwate.

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Ōshū – Sport, Kultur und ein echtes Matsuri-Erlebnis

Auch 2014 war Ōshū wieder das Herzstück meines Aufenthalts. Die Stadt im Nordosten Japans ist ruhig, ländlich und extrem gastfreundlich.

Sportliche Highlights:

  • Kyūdō (japanisches Bogenschießen)
  • Kendo
  • Sumo
  • Judo
  • Softball
  • Golf
  • Krafttraining in japanischen Schulen

Besonders bewegend war unser Besuch in Ōfunato, einer Stadt an der Küste, die 2011 vom Tsunami schwer getroffen wurde. Noch 2024 waren dort Gebäude zu sehen, die durch das Wasser zerstört wurden – eine nachdenkliche, aber wichtige Erfahrung.

Vom Tsunami zerstörtes Gebäude in Ofunato
Vom Tsunami zerstörtes Gebäude in Ofunato

Ōshū Sommer-Matsuri – Mittendrin statt nur dabei

Ein echtes Highlight war unsere Teilnahme am Sommer-Matsuri in Ōshū. Dafür mussten wir den traditionellen Tanz lernen und in japanischer Kleidung auftreten – eine Mischung aus Parade, Kulturfest und Straßenparty. Ich habe in diesem Jahr insgesamt an drei verschiedenen Matsuri teilgenommen, jedes davon war einzigartig.

Wir haben mit unserer Gastfamilie viele weitere Sachen unternommen. Wir waren z.B. in einem Oni Museum, einem Trick Art Museum, einem Sportcenter, einen Weltraummuseum, und einem Freilichtmuseum.

Hier die Links, falls sich jemand dafür interessiert:

Das hat zwar nichts mit meiner Reise zu tun, aber die Stadt Ōshū hat auch eine „Happy“ Adaption von Pharrell Williams gemacht und das Video zeigt die Stadt ganz gut. Dort sieht man auch viele der Sehenswürdigkeiten/Schulen etc. die wir auch besucht haben.

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„Happy“ von Pharrell Williams Ōshū Edition

Ausflug nach Morioka – Trommeln bis zum Umfallen

Ein Tagesausflug führte uns in die Präfekturhauptstadt Morioka zum berühmten Sansa Odori Matsuri – dem laut Guinness-Buch größten Trommel-Festival der Welt! Unsere Gastfamilie hatte uns gute Plätze reserviert. Nach dem Umzug durften wir sogar selbst mittanzen, und ein Kamerateam filmte uns.

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Video vom Sansa Odori in Morioka von TokyoStreetView

Akita – Besuch beim Gastbruder an der Uni

Jan-Ole und ich fuhren weiter nach Akita, um unseren „Gastbruder“ Ryunosuke zu besuchen, der dort an der Akita International University studierte. Wir schliefen sogar eine Nacht im Wohnheim – etwas abenteuerlich, da Gäste dort offiziell nicht erlaubt sind. Aber mit ein bisschen Improvisation klappte es. Wir mussten warten bis das Sicherheitspersonal Schichtwechsel hatte und wurden dann von unserem „Gastbruder“ durch den Hintereingang hineingelassen. Als wir das Gym der Universität benutzten wollten gab es ebenfalls ärger… naja interessant war es allemal.

Unser Gastbruder war im Kantō-Club der Uni aktiv, und wir durften beim Kantō-Matsuri dabei sein. Dabei werden mehrere Meter hohe Bambusstangen mit Laternen auf Stirn, Schulter oder Handfläche balanciert. Ich durfte es auch versuchen.

Wir erkundeten die Stadt mit zwei Studentinnen und besuchten ein Geisterhaus, das uns zum Lachen und Schreien brachte.

Tokio – Skytree, Takao-san & Akihabara

Nach dem Austausch ging es für drei Tage nach Tokio. Dieses Mal standen auf dem Programm:

  • Tokyo Skytree (nicht empfehlenswert bei schlechtem Wetter – teuer und oft überfüllt, das Tokyo Metropolitan Government Building ist eine gute kostenlose Alternative)
  • Pokécenter Tokyo (ein Muss für Pokémon-Fans)
  • Akihabara (Gaming & Otaku-Paradies)
  • Besteigung des Takao-san (599 m) – ein schöner Tagesausflug mit toller Aussicht

Unser Takao-Abenteuer war besonders lustig: Wir nahmen die schwierigste Route – Jan-Ole trug Flip-Flops und sorgte für viele amüsierte Blicke von Japanern, die uns daraufhin mit Wasser versorgten.

Beim Abstieg verliefen wir uns und fragten einen älteren Mann nach dem Weg. Er zeigte einfach in eine Richtung – wir vertrauten ihm, liefen über 30 Minuten und kamen tatsächlich an der Bahnstation an. Wieder ein Beispiel für die Hilfsbereitschaft der Japaner.

Tipps für eine Reise nach Tokio findest du in meinem Beitrag Entdecke Tokio: Die Top 10 Sehenswürdigkeiten.

Fazit: Eine zweite Reise, die alles vertiefte

Meine zweite Japanreise war in vielerlei Hinsicht besonders: Persönlicher und kulturell tiefer. Durch den Kontakt zur Gastfamilie konnte ich Japan jenseits der Touristenpfade erleben und viele neue Freundschaften schließen.

Ob Matsuri, Sport, Universitätsleben oder Natur: Diese Reise hat meinen Blick auf Japan noch weiter geöffnet – und ich hoffe, sie inspiriert dich zu deiner eigenen.

Wenn du Fragen zur Reise hast, schreib mir gerne einen Kommentar!

Nützliche Links

👉 Vielleicht interessiert dich auch mein Beitrag zur ersten Japanreise 2012

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Tim Ulbricht

Hi, mein Name ist Tim. Das erste Mal bin ich 2012 mit Japan in Kontakt genommen. Damals habe ich an einem Sportaustausch zwischen einem Sportverein aus Hamburg und einem Sportverein aus der Präfektur Iwate in Japan teilgenommen. Obwohl ich jetzt schon sieben Mal in Japan gewesen bin fasziniert mich die japanische Kultur noch immer. Für mich ist Japan, als wenn ich in eine eigene, neue Welt eintrete. Ich hoffe, dass ich mit diesem Blog meine Begeisterung für Japan teilen kann.

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