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Japanischlernen

6 Apps zum Japanisch lernen

In diesem Blogbeitrag stelle ich euch sechs Apps zum Japanisch lernen vor. Einige der Apps wie Anki, Kanji Recognizer oder JA Sensei habe ich selbst viele Jahre genutzt. Andere Apps, die ich vorstelle, wie Bunpo oder Kanji Study, gab es noch nicht, als ich angefangen habe, Japanisch zu lernen, dennoch wollte ich euch diese an dieser Stelle vorstellen, da sie meiner Meinung nach eine moderne und gute Lösung darstellen um die Grammatik und Kanji effektiv zu lernen. Außerdem stelle ich noch die App Jicki vor, die ein ganz anderes Konzept zum Erlernen der japanischen Sprache primär über das Hören bietet. Wenn ihr noch weitere Apps verwendet, um Japanisch zu lernen, die ihr empfehlen könnt, schreibt sie gerne in die Kommentare!

Bewertungsverfahren

Um die Apps neben meiner Meinung zumindest einigermaßen objektiv zu bewerten, werde ich sie jeweils anhand folgender Kriterien bewerten. Dabei vergebe ich immer 1-5 Sterne pro Kriterium.

  1. Preis/Leistung:
    • Bewertung der Kosten im Verhältnis zu den angebotenen Funktionen und Inhalten.
    • Berücksichtigung von Abonnements, In-App-Käufen und möglichen kostenlosen Funktionen.
  2. Inhalt:
    • Analyse der Lerninhalte, einschließlich Grammatik, Vokabeln, Sprechen und Schreiben.
    • Inhaltlicher Umfang der App.
  3. Benutzerfreundlichkeit:
    • Bewertung der App-Benutzeroberfläche, Navigation und Bedienungsfreundlichkeit.
    • Berücksichtigung von Funktionen wie Fortschrittsverfolgung, Anpassungsmöglichkeiten und Interaktivität.
  4. Lernmethode/Didaktik:
    • Untersuchung der pädagogischen Methoden, die von der App verwendet werden, um den Lernprozess zu unterstützen.
    • Berücksichtigung von Gamifikationselementen, interaktiven Lektionen, Sprechpraxis und anderen innovativen Ansätzen.

AnkiDroid Karteikarten

Screenshot der AnkiDroid Karteikarten App

Preis/Leistung (5/5):

Für die Preis/Leistung von Anki vergebe ich die volle Punktzahl, da die App zumindest für Android völlig kostenlos ist. Im App Store von Apple kostet die App 29,99 €, aber selbst dieser Preis ist meiner Meinung nach absolut angemessen. Es gibt außerdem eine kostenlose Desktop-Version von Anki, einen Link zu dieser findet ihr unter dieser Bewertung. Die Desktop-Version eignet sich perfekt, um neue Vokabeln in die App einzutragen, diese können dann mit der App synchronisiert werden.

Inhalt (4/5):

Für den Inhalt vergebe ich an dieser Stelle nur 4/5 Punkte, da die App in ihrem Grundzustand eigentlich keinen Inhalt bietet, dennoch vergebe ich 4 Punkte, da auf der Website von Anki hunderte von Usern erstellte Decks kostenlos heruntergeladen werden können. Aber noch mehr als von anderen Usern erstelle Decks würde ich empfehlen, sich selbst ein Deck oder auch mehrere Decks anzulegen, da man dadurch einen noch besseren Lerneffekt erzielt.

Benutzerfreundlichkeit (4/5):

Auch für die Benutzerfreundlichkeit vergebe ich 4 von 5 Sterne. Es ist zwar teilweise in der App und auch in der Desktop-Version etwas umständlich, viele Karteikarten anzulegen, aber was die Bewertung nach oben zieht, sind auf jeden Fall die zahlreichen Add-ons, die man ebenfalls kostenlos auf der Website für die Desktop-Version herunterladen kann, die das eintragen neuer Vokabeln teilweise erheblich erleichtern. Ich benutze z. B. das Add-on „Japanese Support“, welches automatisch Furigana für Kanji anzeigen kann. Es gibt aber auch Add-ons die z.B. den Pitch Accent für Vokabeln anzeigt. Gerade diese Flexibilität macht Anki zu einer der besten Apps zum Japanisch lernen.

Lernmethode/Didaktik (5/5):

Die App basiert auf dem Spaced-Repetition-Algorithmus, der es ermöglicht, Karten in Intervallen anzuzeigen, um das Langzeitgedächtnis zu fördern. Dieser Ansatz ist wissenschaftlich fundiert und trägt wesentlich zum Lernerfolg bei. Die Möglichkeit, Audio- und Bildmaterial in die Karten zu integrieren, ist ein weiterer Pluspunkt für eine ganzheitliche Lernerfahrung.

Gesamtbewertung (4,5/5):

Meiner Meinung nach ist Anki eigentlich für alle, die Japanisch lernen Pflicht und die App bzw. das Programm wird auch fast in jeder Japanischlern-Community empfohlen. Keine App, keine Website und kein Programm habe ich mehr benutzt als Anki. Dabei ist die App eher ein Werkzeug als eine eigene ganzheitliche App, um Japanisch zu lernen. Sie eignet sich perfekt als Begleiter zu jeder Art von Kurs, um die entsprechenden Vokabeln und Kanji zu lernen. Auch auf die einzelnen JLPT-Stufen habe ich mich primär mit Anki vorbereitet. Egal ob in der Bahn oder im Wartezimmer beim Arzt, mit Anki kann man immer etwas Japanisch lernen, auch wenn der Alltag mal etwas stressiger ist. Gerade die Flexibilität und Anpassbarkeit an die eigenen Lerngewohnheiten und Vorlieben machen Anki unverzichtbar.

Link zur App: AnkiDroid Karteikarten (Android)|AnkiMobile Flashcards (iOS)

Link zur Website: AnkiWeb

Kanji Recognizer

Screenshot der Kanji Recognizer App

Preis/Leistung (5/5):

Ich verwende die App ausschließlich in der kostenlosen Variante, was ganz problemlos funktioniert. Es gibt auch eine Premium Version für 3,49 €, diese beinhaltet aber nur einige Quality of Life Features wie das Ausblenden von Werbung, einen Verlauf, das Speichern von Kanji als Favoriten, den Export von Favoriten in Excel, den Export von Favoriten zu Anki, etc.
Die App ist grundsätzlich kostenlos und finanziert sich über Werbung, dabei ist die Werbung aber nicht aufdringlich oder störend, es handelt sich lediglich um ein kleines Banner auf der Unterseite der App. Dafür bekommt man eine praktische App, die es ermöglich, handgeschrieben Kanji zu identifizieren. Wenn man sich außerdem die kostenlose App WWWJDIC for Android herunterlädt, bei der es sich um ein Japanisch Wörterbuch handelt, kann man die identifizierten Kanji auch direkt und ebenfalls kostenlos mit (englischer) Übersetzung (die man aber anpassen kann) in ein beliebiges Anki Deck exportieren. Daher vergebe ich 5 von 5 Sternen für die Preis/Leistung.

Inhalt (4/5):

Im Hintergrund greift Kanji Recognizer auf die Open Source Kanji-Datenbank von Jim Breen WWWJDIC mit über 13.000 Einträgen zu. Die App bietet zwar auch ein Quiz, dafür verwende ich die App aber nicht primär. Für mich zählt daher in erster Linie die Vollständigkeit der enthaltenen Kanji und diese ist auf jeden Fall gegeben. Daher vergebe ich hierfür 5 von 5 Punkte

Benutzerfreundlichkeit (4/5):

Der Aufbau der App ist sehr simpel, was ich für das, was die App möchte, aber perfekt finde. Die App hat nicht viel Schnickschnack, wenn man die App öffnet, hat man direkt das Feld, indem man das Kanji zeichnen kann, oben werden dann Kanji vorgeschlagen und mit Klick auf das jeweilige Kanji kommt man auf eine Detail-Seite, auf der man weitere Informationen zum Kanji erhält. Dort kann man die Kanji dann auch ins Clipboard kopieren, um das Kanji/Wort in Wadoku oder einem ähnlichen Wörterbuch nachzuschlagen. Die App ist vom Design zwar schon etwas in die Jahre gekommen, das stört aber nicht weiter und gerade der Fokus auf das Wesentliche gefällt mir sehr gut. Daher vergebe ich für die Benutzerfreundlichkeit 4 von 5 Sterne.

Lernmethode/Didaktik (n/a):

Da die App lediglich ein Werkzeug darstellt, um handgeschriebene Kanji identifizieren zu können, findet an dieser Stelle keine Bewertung der Lernmethode/Didaktik statt.

n/a

Gesamtbewertung (4,5/5):

Beim Japanischen gibt es das Problem, dass man beim Lesen eines Buches egal wie fortgeschritten man ist, doch hin und wieder auf Kanji trifft, die man nicht kennt. Das Problem ist, dass man diese dann auch nicht einfach nachschlagen kann, da man sie bei Unkenntnis der Aussprache auch nicht über die Tastatur in ein Wörterbuch eingeben kann. Es gibt verschiedene Methoden, um Kanji dennoch nachzuschlagen, z. B. über die Strichreihenfolge oder die im Kanji vorkommenden Radikale. Was sich für mich am einfachsten herausgestellt hat, ist die Kanji einfach in der Kanji Recognizer App zu zeichnen.
Die App hat im PlayStore keine so gute Bewertung, weil einige schreiben, dass die App die Zeichen nicht erkennen würde. Das entspricht nicht meiner Erfahrung. Die App erkennt die Zeichen nur nicht, wenn man die falsche Strichreihenfolge verwenden, das heißt, man sollte sich zumindest einigermaßen mit Kanji auskennen.
Wenn man sich noch nicht so gut mit Kanji auskennt, würde ich eher Google Lens empfehlen, dort werden die Kanji über die Kamera erkannt und man kann diese kopieren und nachschlagen.

Link zur App: Kanji Recognizer (Android) || WWWJDIC for Android (Android)

Link zur Website: Kanji Recognizer Google Site

JA Sensei

Screenshot der JaSensei App

Preis/Leistung (4/5):

Um die App sinnvoll zu nutzen, muss man nach dem Herunterladen der App JA Sensei Premium für 9,99 € erwerben. Außerdem gibt es noch eine Samurai Unlimited Mitgliedschaft für einmalig 50 € bei der die App JA Sensei enthalten ist, sodass sich der Preis für die Samurai Unlimited Mitgliedschaft bei zuvorigem Kauf von JA Sensei auf 40 € reduziert. Was mir generell an dem Pricing gefällt, ist, dass man nur einmal bezahlt und dann für immer Zugriff auf die Inhalte hat. Viele andere Apps verlangen ja heutzutage ein Abonnement, bei dem man monatlich bezahlt.

Inhalt (5/5):

JA Sensei ist eine „All-in-one“-Lösung und deckt grundsätzlich alle Bereiche, außer das Sprechen, des Japanischlernens ab. Die App JA Sensei hat schon einige Jahre auf dem Buckel und entsprechend umfangreich ist auch der enthaltene Inhalt. Diese sind im folgenden aufgelistet:

  • 44 Lektionen mit Dialogen und Übungen
  • über 6000 Kanji mit Listen für den JLPT, Jouyou und Kentei
  • über 3650 Vokabeln nach Themen mit Audio
  • 900 allgemeine Ausdrücke und Phrasen
  • Zahlen von 0 bis 10.000 mit Audio-Quiz
  • 500 Adjektive mit detaillierter Konjugation
  • 15 bebilderte Situationen zum Üben des Hörverständnisses
  • Kulturführer
  • 185 Grammatik-Konzepte, die im Detail erklärt werden
  • 63 Partikel und detaillierte Infokarten zu 45 Zählwörtern

Bei einer Samurai Unlimited Mitgliedschaft gibt es 182 zusätzliche Übungen zu den Lektionen und 8.600 Vokabeln für alle JLPT-Stufen, außerdem weitere Situationen zum Üben des Hörverständnisses und Lesetexte.

Benutzerfreundlichkeit (3/5):

Die App gibt es seit 2011 und an manchen Stellen merkt man meiner Meinung nach, dass die App ein bisschen in Jahre gekommen ist. Außerdem könnte die Gamifikation ausgebaut und der Leistungsfortschritt noch übersichtlicher dargestellt werden. Früher gab es die App nur auf Englisch und auch heute ist die deutsche Übersetzung der App an manchen Stellen nicht wirklich optimal. Deswegen an dieser Stelle insgesamt nur 3 von 5 Sterne.

Lernmethode/Didaktik (4/5):

Grundsätzlich bietet die App viele Inhalte und auch Quizzes um die Inhalte zu wiederholen und zu üben. Es gibt auch eine Wiederholungsfunktion, die wie Anki auf dem Spaced-Repetition-Algorithmus beruht. Aber ich finde, die App könne einen noch besser an die Hand nehmen, daher nur 4 von 5 Sterne.

Gesamtbewertung (4/5):

JA Sensei war zusammen mit Anki eine der ersten Apps, die ich zu zusammen mit der zur App gehörenden Website Japan Activator, zum Japanisch lernen im Selbststudium verwendet habe. Heutzutage gibt es deutlich mehr Apps als früher und JA Sensei hat damals auf jeden Fall eine Lücke geschlossen. Was die App auszeichnet, ist vor allem der wirklich sehr umfangreiche Inhalt, leider ist die deutsche Übersetzung noch nicht perfekt und das Design teilweise nicht mehr zeitgemäß. Insgesamt ergibt sich dadurch eine Wertung von 4 von 5 Sternen.

Link zur App: JA Sensei – Japanisch lernen (Android)

Link zur Website: Japan Activator

Bunpo

Screenshot der Bunpo App

Preis/Leistung (3/5):

Grundsätzlich gibt es bei Bunpo drei Versionen, die kostenlose Version, die Plus-Version und die Platinum-Version. Die kostenlose Version eignet sich dabei eigentlich wirklich nur dazu, mal in die App reinzuschauen, um wirklich damit zu lernen, braucht man eigentlich mindestens die Plus-Version. Ich habe mir die Plus-Version (Lifetime Subscription) für 37,99 € geholt. Wie oben bereits erwähnt bin ich nicht wirklich ein Fan von monatlichen Abonnements. Die Platinum-Version ist mit 19,99 € im Monat relativ teuer, dort gibt es auch keine Lifetime Subscription, da dort dann auch bestimmte AI Tools freigeschaltet werden, für die bei dem Betreiber von Bunpo laufende Kosten entstehen. Die Plus-Version ist meiner Meinung nach aber absolut ausreichend. Dadurch werden alle Lektionen freigeschaltet und auch ein persönlicher Wiederholungstrainer, der auf dem Spaced-Repetition-Algorithmus beruht, um die Inhalte langfristig zu behalten.
Für mich sind 37,99 € für eine Lifetime Subscription aufjeden Fall in Ordnung, auch vom Umfang und wenn man bedenkt, wie viel man sonst auch für Bücher etc. ausgeben würde. Dennoch vergebe ich für die Preis/Leistung nur 3 von 5 Sterne, da die App auch im Vergleich zu den anderen hier vorgestellten Apps eher teuer ist.

Inhalt (4/5):

Die Bunpo App ist eine App zum Lernen der japanischen Grammatik. Mir gefällt an der App besonders, dass sie auch fortgeschrittene Grammatik-Konzepte beinhaltet. Es gibt immer bestimmte Themenbereiche pro Level z. B. ein Kapital zum Thema „Zeit“, wo dann die verschiedenen Grammatikformen zum Thema Zeit in einzelnen Lektionen behandelt werden. Dabei gibt es auch immer viele Beispiele und man kann sich Sätze auch vorlesen lassen. Sein Wissen kann man außerdem mit Quizzes überprüfen. Die App bietet von den Grundlagen bis zum N1 insgesamt 105 Kapitel mit jeweils 2-16 Lektionen. Wenn man ein Kapitel bzw. eine Lektion abgeschlossen hat, werden die Fragen zu dieser Lektion auch in dem persönlichen Wiederholungstrainer aufgenommen. Insgesamt ergeben sich dadurch 4 von 5 Sterne.

Benutzerfreundlichkeit (5/5):

Die einzelnen Lektionen bestehen aus Karten, die man nach dem Durchlesen „wegwischen“ kann. Die Karten sind dabei auch mit Bildern bestückt und abwechslungsreich gestaltet. Die Benutzeroberfläche ist also stark auf Smartphones ausgerichtet, was bei einer App natürlich Sinn macht. Die App gibt es leider nicht auf Deutsch, sodass ihr für die App gewisse Englischkenntnisse mitbringen müsst. Das Design und die Navigation sind einfach gehalten und wirken modern. Der Fortschritt wird gut sichtbar gezeigt und wirkt motivierend. Daher gebe ich für die Benutzerfreundlichkeit 5 von 5 Sterne.

Lernmethode/Didaktik (5/5):

In der Plus-Version bietet die App ebenfalls eine Funktion zum Wiederholen der abgeschlossenen Lektionen, die auf dem Spaced-Repetition-Algorithmus beruht. Das ist perfekt, um die einmal gelernten Grammatikformeln langfristig zu behalten. Die Lektionen sind außerdem ansprechend gestaltet und auch die Quizzes zum Abschluss jeder Lektion sind abwechslungsreich und motivieren zum Weiterlernen. Der Fortschritt wird modern und übersichtlich dargestellt, was zur Motivation beiträgt.

Gesamtbewertung (4,25/5):

Insgesamt bietet Bunpo eine moderne Lösung zum Lernen der japanischen Grammatik. Die ersten Lektionen vermitteln außerdem die Kana (Hiragana und Katakana), sowie einige grundlegende Vokabeln. Zu einem angemessenen Preis ist die App sehr geeignet, um die Grammatik zu lernen, weitere Elemente, wie die Kanji oder Lese- und Hörverständnis sowie weitergehende Vokabeln werden durch die App aber nicht abgedeckt, sodass Sie sich nur als Ergänzung eignet. Grade er moderne und auf das Smartphone ausgerichtete Aufbau sowie die meiner Meinung nach gute Gamification und Übersichtlichkeit machen diese App für mich aber zu einer der besten Apps, um die Grammatik zu lernen und zu behalten. Insbesondere für die Vorbereitung auf den JLPT kann ich diese App daher empfehlen.

Link zur App: Bunpo: Learn Japanese (Android) || Bunpo: Learn Japanese (iOS)

Link zur Website: Bunpo Website

Kanji Study

Screenshot der KanjiStudy App

Preis/Leistung (3/5):

Die App Kanji Study kann man im begrenzten Umfang auch kostenlos benutzen. Dann gibt es die Möglichkeit, sich einzelne Module dazu zu kaufen. Die App bietet folgende optionale Module:

  • Alle Kanji freischalten für 12,99 €
  • Geführtes Lernen (SRA Wiederholung) für 29,99 €
  • Leseübungen (Stufe 2-10) für 18,99 €
  • Leseübungen (Stufe 11-23) für 29,99 €
  • Outlier Kanji-Wörterbuch (Essentials) für 29,99 €
  • Outlier Kanji-Wörterbuch (Expert) für 29,99 €

Wenn man alle Funktionen der App freischalten möchte, müsste man also 151,94 € bezahlen. Das ist auf jeden Fall sehr viel Geld. Ich habe mir die Module „Alle Kanji freischalten“ und „Geführtes Lernen“ gekauft und bin damit eigentlich sehr zufrieden. Insgesamt ergibt sich dadurch aber nur eine Preis/Leistung von 3 von 5 Sternen.

Inhalt (4/5):

Kanji Study ist für mich derzeit die beste App, um Kanji zu lernen. Wenn es nur um das Lesen von Kanji geht, reicht Anki auf jeden Fall aus und bietet eine kostenlose Alternative. Der Vorteil bei Kanji Study ist, dass man auch das Schreiben der Kanji lernen kann, was mit Anki nicht ohne weiteres möglich ist. Zumindest nach dem Kauf der von mir aufgeführten Modulen können mit der App 6.185 Kanji gelernt werden.

Benutzerfreundlichkeit (4/5):

Die moderne und schlichte Benutzeroberfläche der App gefällt mir sehr gut. Für jedes Kanji gibt es eine Lernkarte mit nützlichen Informationen wie der Strichreihenfolge, der Bedeutung, der Übersetzung (auch auf Deutsch), der Kun-lesungen und On-Lesungen, sowie Wortbeispiele. Die Wortbeispiele können mittels eines Klicks direkt in ein eigenen Anki-Stapel überführt werden. Die Übertragung zu Anki erfolgt allerdings mit der englischen Übersetzung des Wortes und eine Bearbeitung der Karteikarte ist nur in Anki selbst im Nachhinein möglich. Es ist außerdem möglich, sich eigene Sets von Kanji zu erstellen, um diese gezielt zu lernen. Immer wenn man eine neue Ansicht in der App öffnet, erscheint ein Rundgang, der einen durch die einzelnen Funktionen der Ansicht führt, der bei Bedarf aber auch übersprungen werden kann. Die Fortschrittsverfolgung ist verständlich und übersichtlich. Insgesamt vergebe ich für die Benutzerfreundlichkeit 4 von 5 Sterne.

Lernmethode/Didaktik (4/5):

Kanji Study ermöglicht mit dem geführten Lernen eine auf dem Spaced-Repetition-Algorithmus basierende Wiederholung. Das Quiz von Kanji Study umfasst zwei Multiple-Choice-Varianten: Eine, bei der das Kanji gezeigt wird und man die korrekte Bedeutung auswählt, und eine andere, bei der die Lesung präsentiert wird und man das passende Kanji identifiziert. Zusätzlich gibt es Schreibübungen, bei denen man die Lesung sieht und das zugehörige Kanji zeichnen muss. Bei den Fragen, wo nur die Lesung angezeigt wird, kann man durch Klicken auch die Übersetzung anzeigen lassen, was besonders nützlich ist, wenn es mehrere Kanji mit gleicher Lesung gibt. Die App bietet auch Leseübungen und das Outlier Kanji-Wörterbuch als Lernmöglichkeiten, jedoch kann ich dazu nichts sagen, da ich die Add-ons nicht erworben habe. Insgesamt bewerte ich die Lernmethode mit 4 von 5 Sternen.

Gesamtbewertung (3,75/5):

Insgesamt finde ich die App zum Kanji lernen zwar sehr gut, die Kosten sind aber, wenn man alle Module freischalten möchte, relativ hoch. Zumindest wenn man sich die Add-ons „Alle Kani freischalten“ und „Geführtes Lernen“ kauft, ist die App meiner Meinung nach aber eine der besten, um Kanji zu lernen. Anki bietet eine gute und kostenlose Alternative, dort muss man sich aber selbst Stapel erstellen oder einen geeigneten Stapel herunterladen. Das Schreiben lässt sich mit Anki auch nicht ohne weiteres lernen, deswegen ist Kanji Study Anki in diesem Bereich einen Schritt voraus. Insgesamt würde ich der App 3,75 von 5 Sterne geben, dabei sind insbesondere die relativ hohen Kosten ein Negativpunkt.

Link zur App: Japanese Kanji Study (Android)

Link zur Website: Kanji Study Website

Jicki

Screenshot der Jicki App

Vorabinfo:
Der Transparenz halber möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass ich von Jicki für diesen Review einen kostenlosen Zugriff auf die Premium-Version erhalten habe. Bei dem Link zur Website von Jicki handelt es sich außerdem um einen sogenannten Affiliate-Link, das heißt ich bekomme beim Kauf über diesen Link eine Provision.

Preis/Leistung (3/5):

Jicki bietet eine kostenlose Version, mit der zwei Lektionen pro Sprache freigeschaltet werden. Das 3-Monats-Abo kostet 29,85 €, also 9,95 € pro Monat, für längere Zeiträume wird das Abonnement entsprechend günstiger.

Inhalt (3/5):

Die App bietet für Japanisch derzeit vier Kurse mit insgesamt 53 kurzen Lektionen, die jeweils 15-20 Minuten dauern. Diese lassen sich flexibel in den Alltag integrieren, beispielsweise während dem Weg zur Arbeit. Trotzdem war ich schnell mit den Lektionen durch. Bei regelmäßiger Nutzung könnte man den gesamten Kurs in etwa einem Monat abschließen. Jeder Kurs wird von einem Begleitbuch unterstützt, was hilfreich ist, um die Texte bei Bedarf mitzulesen. Auf Anfrage bei Jicki wurde mir mitgeteilt, dass der Japanischkurs im Sommer 2023 gestartet ist, und die Einführung weiterer Inhalte geplant ist. Die Lektionen können mehrmals angehört werden, was dem auditiven Lernkonzept entspricht. Obwohl das Premium Abonnement Zugriff auf viele Sprachen bietet, fließt in meine Bewertung nur der Japanisch-Inhalt ein. Aktuell bewerte ich die App daher mit 3 von 5 Sternen.

Benutzerfreundlichkeit (5/5):

Die Benutzeroberfläche von Jicki gefällt mir sehr gut, sie ist eher modern und simplistisch gehalten und fokussiert sich auf das Wesentliche. Der Player, den man den größten Teil der Zeit sieht, hat alle wichtigen Funktionen, wie Pause, vor- und zurückspulen, einen Schlafmodus (automatisches Beenden, nach X Lektionen, wenn man die App zum Einschlafen verwenden möchte), einen Button, um die Wiedergabegeschwindigkeit anzupassen, Anpassungsoptionen für die Hintergrundmusik und Zugriff auf das Begleitbuch.

Lernmethode/Didaktik (5/5):

Jicki möchte eine Sprache so vermitteln, wie es bei der Muttersprache auch passiert, durch Hören, Verstehen und Sprechen. Das sieht so aus, dass es sich bei den Lektionen quasi nur um Audios handelt, bei denen einem erst einzelne Vokabeln mit Übersetzung und im Anschluss ein ganzer Dialog ins Ohr „geflüstert“ werden. Wie erfolgreich diese Lernmethode ist, kann ich leider nur schwer einschätzen, da ich ja bereits Japanisch kann und die Kurse aktuell eher auf Anfänger ausgerichtet sind. Für mich wäre es daher total spannend, wenn jemand die App als absoluter Anfänger ausprobiert, ob die Vermittlung nur übers Hören wirklich funktioniert. Bei den Lektionen wird im Hintergrund immer eine entspannende Hintergrundmusik abgespielt und das Gehirn in eine gute Lernatmosphäre zu bringen.

Gesamtbewertung (4/5):

Im Vergleich zu anderen Apps verfolgt Jicki ein einzigartiges Konzept, das sich auf das Hörverstehen und teilweise Sprechen konzentriert. Obwohl ich bereits Japanisch kann, finde ich das grundlegende Konzept und den Aufbau der App gut. Es wäre interessant zu sehen, wie effektiv sie für Anfänger ist, die noch keine Kenntnisse der Sprache haben und ob sie die Dialoge wirklich verstehen können. Die App könnte eine gute Ergänzung zu Lehrbüchern und anderen Lernanwendungen sein. Inhaltlich erscheint die App jedoch noch etwas begrenzt, insbesondere wenn man ausschließlich Japanisch mit Jicki lernt. Bei täglicher Nutzung auf dem Weg zur Arbeit könnte man die japanischen Lektionen wahrscheinlich in einem Monat abschließen. Trotzdem fand ich die Lektionen interessant und sehe das Potenzial von Jicki als sinnvolle Ergänzung zu traditionellen Lernmethoden, besonders für Selbstlernende, bei denen Sprechen und Hörverstehen oft zu kurz kommen.

Link zur App: Jicki – Sprachen lernen (Android) || Jicki Sprachen lernen (iOS)

Link zur Website: Jicki Website*

Fragen bitte!

Wenn ihr noch Fragen zu Apps zum Japanisch lernen habt, würde ich mich sehr über einen Kommentar freuen. Auch wenn ihr einen Verbesserungsvorschlag habt oder ihr noch eine App, die euch gefällt vorstellen wollt, freue ich mich natürlich über einen Kommentar.


Wenn dir mein Beitrag „6 Apps zum Japanisch lernen“ gefallen hat, dann ist vielleicht auch mein Beitrag „Mit Netflix Japanisch lernen – Die perfekte Erweiterung“ interessant für dich.

* Bei diesem Link handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Das heißt, wenn du über diesen Link kaufst, bekomme ich ein bisschen Geld. Für dich entstehen dabei keinerlei Mehrkosten und es hilft mir, meine Kosten für diesen Blog zu decken.

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Tim Ulbricht

Ich habe diesen Blog 2019 anlässlich meines Auslandssemesters an der Tokyo University begonnen. Meine Leidenschaft für Japan begann jedoch 2012 mit einem unvergesslichen Sportaustausch mit einem Verein aus der Präfektur Iwate, an dem ich teilgenommen habe. Dieses Erlebnis öffnete meine Augen für die faszinierende Kultur und Einzigartigkeit Japans.
Auf meinem Blog teile ich Reisetipps sowie spannende Informationen zur Kultur, Sprache, Essen und Geschichte Japans.

Arigatou gozaimasu und bis bald!

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