In diesem Artikel erfährst du alles was du für einen Ausflug nach Kōbe wissen musst. Die Hafenstadt hat touristisch so einiges zu bieten und auch das Kōbe-Rind ist weltberühmt und gilt als bestes Rindfleisch überhaupt.
Geschichte der Stadt Kōbe
Die Stadt Kōbe befindet sich in der Region Kinki auf der Insel Honshū und fungiert als Sitz der Präfekturverwaltung der Präfektur Hyōgo. Sie ist außerdem eine der ältesten Hafenstädte Japans und schon in der Nara-Zeit (710-784 n. Chr.) legten hier Schiffe aus China und anderen Ländern an. Später entwickelte sich der Hafen dann zu einem der wichtigsten Häfen Japans. In der Edo-Zeit (1603–1867) entwickelte sich außerdem der Bezirk Nada-ku zu einem Hauptproduktionsstandort für Sake und auch heute kommt noch ein Großteil der Sakeproduktion aus dem Bezirk. Richtig fahrt nahm die Entwicklung während der Meiji-Restauration 1868, nach der erzwungenen Öffnung des japanischem Markts durch die USA, auf. Viele Amerikaner und Europäer siedelten sich darauf in Kōbe an wodurch auch die ehemaligen ausländischen Siedlungen in Kitano entstanden die man sich heute noch anschauen kann und ein beliebtes Touristenziel sind. Durch den zweiten Weltkrieg und dem Hanshin-Erdbeben wurde die Stadt zweimal zu großen Teilen zerstört wodurch die Häuser heute in den meisten Stadtteilen eher modern sind.
Wie man nach Kōbe kommt
Von Kyoto
Mit dem JR Kyoto Spezieller Rapid (Richtung Himeji) in ca. 55 min von der Station „JR Kyoto“ bis nach „JR Kobe“. (1100 Yen)
Von Osaka
Mit dem JR Kobe Rapid Richtung Kakogawa in ca. 30 min von der Station „JR Osaka“ bis nach „JR Kobe“. (ca. 410 Yen)
Von Shin Osaka:
Mit dem JR Kobe Spezieller Rapid Richtung Himeji in ca. 30 min von der Station „JR Shin-Osaka“ bis nach „JR Kobe“. (ca. 650 Yen)
Von Tokio
Mit dem JR Tokaido Shinkansen in ca. 2 h und 40 min von der Station „JR Tokyo“ bis nach „JR Shin-Kobe“.
Alternativ:
Mit dem Flugzeug in ca. 1h und 15 min von Tokyo (Haneda Airport) nach Kobe (Kobe Airport). Günstig sind z.B. Flüge von Skymark (meistens günstiger als der Shinkansen).
Beste Reisezeiten
Kōbe kann man das ganze Jahr über besuchen. Die Hauptsehenwürdigkeiten sind der Hafen, die China-Town und die alten Gebäude der amerikanischen und europäischen Siedler. Außerdem natürlich das Essen. Daher spielt die Jahreszeit keine allzu große Rolle. Wie immer gilt natürlich, dass es in Japan im Sommer sehr heiß und regnerisch (besonders Anfang Juni bis Mitte Juli) sein kann. Der Winter ist meistens nicht so kalt wie in Deutschland aber gerade am Hafen kann es natürlich kühl werden. Rein klimatisch sind der Herbst oder der Frühling die besten Reisezeiten, aber auch im Sommer und im Winter lohnt sich der Besuch. Wie überall in Japan ist es am Wochenende und in der Golden Week (Anfang Mai) voller als sonst, da auch die Japaner dann gerne Inlandsreisen unternehmen.
Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten in Kōbe
Der Hafen
Eine, wenn nicht die, Hauptattraktion ist natürlich der Hafen. Dabei empfiehlt sich besonders ein Besuch in den Abendstunden, da der Hafen dann wunderschön beleuchtet ist. Man kann auch einige Kreuzfahrtschiffe sehen. Ein Wahrzeichen der Stadt ist auch der Kōbe Port Tower welcher auch als Aussichtsplattform dient. Ich empfehle einen Spaziergang an der Hafenpromenade vom Port Tower mit einem Abstecher auf das Nakatottei Pier zum Umie Einkaufszentrum und Umie Mosaic. Ich habe euch in der Karte auch mal die besten Fotospots makiert.
Auch beliebt ist natürlich eine Hafenrundfahrt. Eine 45-minütige Rundfahrt mit dem Seabus kostet 1300 Yen. Das Schiff legt normalerweise von 10 Uhr bis 17 Uhr jede volle Stunde vom Kamomeria Terminal Nummer 5 ab. Bitte informiert euch auch auf der Website vom Seabus ob es Änderungen gibt. Ich habe euch das Terminal auch auf der Karte makiert.
Kitano
Eine weitere sehr beliebte Sehenswürdigkeit sind die alten Häuser der ersten europäischen und amerikanischen Siedler in Kitano. Dabei kann man viele der alten Häuser betreten die heute als eine Art Museum genutzt werden.
Die bekanntesten Häuser sind das Weathercock House, das Moegi House und das Uroko-No-Ie. Die ersten beide sind als „Wichtige Kulturgüter“ („Important Cultural Property“) registriert und das letzte als „Materielles Kulturgut“ („Registered Tangible Cultural Property“). Das Weathercock House, das seinen Namen von dem Wetterhahn auf dem Dach hat war das Haus vom deutschen Kaufmann Gottfried Thomas und seiner Familie. Er lebte dort mit seiner Frau und seiner Tochter. Das Moegi Haus war das frühere Haus des U.S. Generalkonsuls Sharp. Das Uroko no Ie war ein Luxushaus das an Ausländer vermietet wurde.
Es gibt auch noch weitere alte Häuser, ich habe die bekanntesten in Rot und die weniger bekannten in Blau makiert. Da jedes Haus einen eigenen Eintritt kostet macht es Sinn sich vielleicht auf einige wenige zu beschränken.
Weathercock House: 500 Yen
Moegi House: 350 Yen
Kombiticket Weathercock House + Moegi House: 650 Yen
Uroko no Ie: 1050 Yen
Chinatown
Es gibt auch ein relativ großes Chinatown welches auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Gerade als Fan von chinesischem Essen.
Wo essen in Kōbe ?
Kōbe Steak
Wenn man in Kōbe ist sollte man (außer man ist Vegetarier) auf jeden Fall das Kōbe-Steak probieren, das als eines der Leckersten weltweit gilt. Zum Mittagessen bekommt man ein solches Kobesteak bei Steakland für 3180 Yen.
Adresse: 1 Chome-8-2 Kitanagasadori, Chuo Ward, Kobe, Hyogo 650-0012
Pudding
Kōbe ist in Japan auch bekannt für seinen Pudding. Sehr lecker war der Pudding bei Frantz im Umie Mosaic.
Adresse: Umie Mosaic, 2F, 1 Chome-6-1 Higashikawasakicho, Chuo Ward, Kobe, Hyogo 650-0044
Tagesausflüge von Kōbe
Kōbe eignet sich super für Tagesausflüge in die Region. Schau dir dazu gerne meine Artikel zu Schloss Himeji und Schloss Takeda an die jeweils mit dem Zug erreicht werden können.
Fragen bitte!
Wenn euch wichtige Informationen für euren Ausflug zur Stadt Kōbe fehlen würde ich mich sehr über einen Kommentar freuen. Natürlich habe ich noch mehr Informationen, aber es ist immer schwer zu sagen, was hilfreich und was zu viel ist. Also falls euch was fehlt einfach fragen!
Nützliche Links
- Bahnroutenplaner von Jorudan
- Wikipediaartikel
- Offizielle Website Seabus
- Wikipediaartikel zum Bezirk Kitano
- Website vom Uruko no Ie in Kitano
Tim Ulbricht
Ich habe diesen Blog 2019 anlässlich meines Auslandssemesters an der Tokyo University begonnen.
Meine Leidenschaft für Japan begann jedoch 2012 mit einem unvergesslichen Sportaustausch mit einem Verein aus der Präfektur Iwate, an dem ich teilgenommen habe.
Dieses Erlebnis öffnete meine Augen für die faszinierende Kultur und Einzigartigkeit Japans.
Auf meinem Blog teile ich Reisetipps sowie spannende Informationen zur Kultur, Sprache, Essen und Geschichte Japans.
Arigatou gozaimasu und bis bald!
Supporte mich!
Wenn dir dieser Blogbeitrag geholfen hat oder du meinen Blog unterstützen möchtest, würde ich mich sehr über eine kleine Spende über Buy me a Coffee oder Paypal freuen. Du kannst auch einfach über folgenden Link bei Amazon einkaufen, dabei entstehen dir keine Mehrkosten.