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Meine erste Japanreise 2012 – Reisebericht

In diesem Blogartikel erzähle ich von meiner ersten Japanreise im Sommer 2012. Die Reise führte mich über Tokio nach Kyoto, Osaka, Nara und Hiroshima. Den Abschluss bildete ein einmonatiger Aufenthalt bei einer japanischen Gastfamilie in Ōshū (Präfektur Iwate, Nordjapan).

Sportaustausch in Iwate: Der Beginn meiner Japanreise

Wie du vielleicht schon auf meiner „Über mich„-Seite gelesen hast, begann alles mit einem Sportaustausch zwischen dem Niendorfer TSV (Hamburg) und einem Sportverein in Ōshū. Weil der Austausch 2012 in Nordjapan (nahe Fukushima) stattfand, waren viele Teilnehmer abgesprungen – so kamen mein Zwillingsbruder und ich durch einen Tipp über eine Freundin meiner Mutter als Nachrücker dazu.

Die Organisation übernahmen Olaf und Monika aus Hamburg. Neben uns reisten auch Niklas (Halbjapaner) und Laurine mit.

Zur Vorbereitung gab es mehrere Infotreffen, bei denen wir erste Einblicke in die japanische Kultur, den Umgang mit Gastfamilien und den Ablauf vor Ort erhielten. Außerdem bekamen wir ein kleines Booklet mit Verhaltensregeln, Sprachtipps und wichtigen Hinweisen für den Austausch.

Die Abreise: Aufregung & erster Langstreckenflug

Unsere Reise begann mit einem Flug über Paris nach Tokio. Es war mein erster Langstreckenflug – entsprechend war die Aufregung groß. Besonders faszinierend fand ich das Entertainment-System im Flugzeug mit Filmen, Serien und Spielen. Auch das Bordessen war neu für mich.

Japan liegt im Sommer 7 Stunden vor Deutschland, daher lohnt es sich, im Flugzeug zu schlafen. So kommst du morgens in Japan an und kannst dem Jetlag entgegenwirken.

✈️ Tipp: Günstige Flüge findest du über Skyscanner* – mehr dazu in meinem Beitrag „Günstig nach Japan fliegen„.

Ankunft in Japan & Weiterreise nach Kyoto

Die erste Begegnung mit Japan war unvergesslich: die Luft, die Geräusche, der Geruch – alles war neu. Nach der Landung am Narita Airport holte ich mir einen eiskalten Grüntee aus einem Automaten.

Wir fuhren mit dem Shinkansen nach Kyoto. Die Fahrt war spektakulär: moderne Züge, freundliche Zugbegleiter, eine blitzsaubere Innenausstattung und ein Blick auf den Fuji, der wie ein Postkartenmotiv erschien. Auch die Vorbeiziehenden Reisfelder und kleinen Städte weckten meine Neugier auf das Land. Die ersten Ansagen auf Japanisch machten klar: Das Abenteuer beginnt!

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Kyoto: Tempel, Tatami & Tradition

Kyoto, die ehemalige Kaiserstadt, beeindruckte mich sofort mit ihrer historischen Atmosphäre. Schon unsere Unterkunft, ein traditionelles Ryokan, war ein Highlight: Schlafen auf Tatami-Matten, Tee trinken mit dem Gastgeber, ein einfaches, aber herzliches japanisches Frühstück – das alles war neu und ungewohnt, aber unglaublich spannend.

In Kyoto besuchten wir viele der berühmten Sehenswürdigkeiten:

  • Den endlosen Torii-Pfad des Fushimi Inari-Taisha
  • Den prächtigen Kinkaku-ji, den goldenen Pavillon
  • Den Kaiserpalast mit seiner weitläufigen Parkanlage

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Osaka: Modern und lebendig

Im Gegensatz zu Kyoto war Osaka deutlich moderner. Hochhäuser, Lichter und Menschenmengen bestimmten das Stadtbild. Wir besuchten das Kuchu Teien Observatory, von dem aus man einen fantastischen Blick über die Stadt hat.

Ein Highlight war der Besuch bei Yodobashi Kamera – ein riesiges Kaufhaus voller Technik, Gadgets und Games. Ich war beeindruckt von der Vielfalt an Konsolenspielen, die es teils gar nicht in Deutschland gibt.

Auch das Osaka Castle hinterließ Eindruck: Eingebettet in einen schönen Park bot es einen tollen Kontrast zur modernen Skyline.

Nara: Tempel & freilaufende Rehe

Nara war für mich eines der faszinierendsten Reiseziele. Bereits beim Betreten der Stadt wurden wir von zahmen Rehen begrüßt, die sich neugierig näherten und mit speziellen Keksen gefüttert werden konnten.

Besonders beeindruckend war der Besuch des Tōdai-ji, des größten Holzgebäudes der Welt. Im Inneren thront die imposante Daibutsu-Statue, ein riesiger Buddha. Auch die Steinlaternen und moosbewachsenen Wege rund um den Kasuga Taisha-Schrein machten den Besuch zu etwas Besonderem.

Hiroshima: Mahnmal & Begegnung

Der Besuch in Hiroshima war emotional herausfordernd, aber auch unheimlich wichtig. Die Stadt trägt ihre Geschichte mit Würde und bietet viele Orte zum Innehalten und Nachdenken.

Im Friedenspark brennt die ewige Friedensflamme, im Hintergrund steht die markante Atombombenkuppel, ein Überrest der Explosion von 1945.

Atombombenmuseum

Das Museum zeigt eindrücklich die Grausamkeit von Atomwaffen: Bilder von Menschen mit verbrannter Haut, Schatten von Körpern auf Mauern – schockierend und bewegend.

Trotzdem gab es auch ein schönes Erlebnis: Japanische Grundschulkinder interviewten uns auf Englisch – eine tolle interkulturelle Erfahrung für beide Seiten.

Itsukushima-Schrein (Miyajima)

Ein echtes Highlight war der Ausflug zur Insel Miyajima. Schon die Anreise per Fähre war ein Erlebnis. Das berühmte Torii, das scheinbar im Wasser schwebt, ist eines der bekanntesten Fotomotive Japans.

Wir konnten bei Ebbe sogar bis zum Tor laufen und beobachteten Einheimische, die dort Muscheln sammelten. Auch auf Miyajima liefen zahme Rehe herum, die sich sogar streicheln ließen.

Ein magischer Ort, den ich bei jeder Japanreise empfehlen würde!

Gastfamilienaufenthalt in Ōshū (Iwate)

Nach unserem Aufenthalt in Kyoto fuhren wir mit dem Shinkansen nach Ōshū in der Präfektur Iwate. Dort verbrachten wir rund vier Wochen bei verschiedenen Gastfamilien – eine Zeit, die mich bis heute nachhaltig geprägt hat.

Meine Gastfamilie bestand aus:

  • Mutter: Toshiko
  • Vater: Ken
  • Sohn: Ryuunosuke
  • Tochter: Mirai (sie studierte in Akita und war deshalb selten zuhause)

Ich wurde herzlich am Bahnhof empfangen und direkt zum Vereinsheim gebracht, wo sich alle Austauschteilnehmer trafen. Die ersten Gespräche mit meiner Gastfamilie auf einfachem Japanisch waren für mich aufregend, aber sie haben sich sehr über meine Bemühungen gefreut. Die Herzlichkeit und Offenheit meiner Gasteltern machten es leicht, mich schnell wie zuhause zu fühlen.

Das Programm in Ōshū:

Unser Alltag war vollgepackt mit spannenden Aktivitäten:

  • Tägliches Sportprogramm: Kyudo (Bogenschießen), Kendo, Judo, Karate, Baseball, Volleyball, Futsal, Sumo und mehr
  • Schulbesuche: inklusive Teilnahme am Unterricht und Gespräche mit japanischen Schüler:innen (inkl. Schuluniform!)
  • Kulturelle Ausflüge: Museen, ein Staudamm, Schreine und Naturparks
  • Freizeit mit der Gastfamilie: Essengehen, Ausflüge, Freizeitparks

Besonders berührend war für mich die Gastfreundschaft: Ich wurde oft eingeladen, durfte neue Gerichte probieren und erhielt kleine Gastgeschenke. Auch die sportlichen Aktivitäten brachten mir die japanische Kultur näher, vor allem traditionelle Disziplinen wie Kyudo und Sumo.

Diese Wochen haben mir ein tiefes Verständnis für den japanischen Alltag und das Miteinander vermittelt – Erfahrungen, die weit über touristische Eindrücke hinausgehen.

Tokio: Moderne und Popkultur

Zum Abschluss meiner Japanreise ging es für drei Tage nach Tokio. Die Stadt war ein regelrechter Kulturschock nach dem ruhigen Norden.

Highlights:

  • Tokyo Tower
  • Sensō-ji (Asakusa)
  • Regierungsgebäude mit Aussichtsplattform
  • Akihabara: das Mekka für Anime- & Gaming-Fans

Leider habe ich von diesem Teil keine Fotos.

🌍 Tipps für deine Reise nach Tokio findest du in meinem Beitrag „Entdecke Tokio: Die Top 10 Sehenswürdigkeiten„.

Nützliche Links

Fragen bitte!

Wenn du Fragen zu meiner ersten Japanreise hast, hinterlass mir gerne einen Kommentar. Ich freue mich auch über dein Feedback oder deine eigenen Erfahrungen!

👉 Vielleicht interessiert dich auch mein Beitrag „Meine zweite Japanreise 2014

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Tim

Tim Ulbricht

Hi, mein Name ist Tim. Das erste Mal bin ich 2012 mit Japan in Kontakt genommen. Damals habe ich an einem Sportaustausch zwischen einem Sportverein aus Hamburg und einem Sportverein aus der Präfektur Iwate in Japan teilgenommen. Obwohl ich jetzt schon sieben Mal in Japan gewesen bin fasziniert mich die japanische Kultur noch immer. Für mich ist Japan, als wenn ich in eine eigene, neue Welt eintrete. Ich hoffe, dass ich mit diesem Blog meine Begeisterung für Japan teilen kann.

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