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Edo-Tokio Freilicht-Architektur-Museum

In diesem Beitrag möchte ich über das Edo-Tokio Freilicht-Architektur-Museum schreiben. Für mich ein absoluter Geheimtipp! Ich habe die meisten großen und bekannten Sehenswürdigkeiten in Tokio bereits gesehen und war deswegen auf der Suche nach einer Sehenswürdigkeit, die ich noch nicht kenne. Das Freilicht-Architektur-Museum war für mich ein echtes Highlight. Alle Infos die ihr für einen Besuch des Museums benötigt und was das Museum mit „Chihiros Reise ins Zauberland“ zu tun hat erfahrt ihr in diesem Artikel.

Was ist das Edo-Tokio Freilicht-Architektur-Museum?

Seit der Edo-Zeit hat Tokio viele seiner historisch wertvollen Gebäude durch Feuer, Hochwasser, Erdbeben oder Krieg verloren und auch heute erodiert das kulturelle Erbe auf Grund von sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen. Im Jahr 1993 etablierte die Verwaltung der Präfektur Tokio infolgedessen das 70.000 m² (das entspricht etwa 10 Fußballfeldern) große Edo-Tokio Freilicht-Architektur-Museum als Ergänzung zum Edo-Tokio Museum. Das Ziel dieses Museums ist es dementsprechend historische Gebäude von großem kulturellen Wert die nicht an ihrem derzeitigen Standort erhalten werden können umzusiedeln, zu rekonstruieren, zu erhalten und zu beherbergen um dieses wertvolle kulturelle Erbe für zukünftige Generationen zu erhalten.

Was gibt es im Architektur-Museum zu sehen?

Wie der Name schon sagt, kann man im Architektur Museum alte japanische Gebäude anschauen. Was mich besonders beeindruckt hat, ist, dass man fast alle Gebäude auch betreten und sich von Innen anschauen kann.

Das Museum ist dabei in eine West Zone, eine Ost Zone und eine Zentral Zone unterteilt.

Ausstellungsraum

Wenn man das Museum betritt kommt man erstmal ins Besucherzentrum, dort kann man sich die Eintrittkarte kaufen und hier befindet sich auch der Museumsshop und das Museumscafé, diese kann man aber natürlich auch nach der Besichtigung besuchen. Wenn man dann durch die Ticketkontrolle geht kann man rechts zum Ausstellungsraum, dort befindet sich eine wechselnde Ausstellung mit Exponaten der Sammlung des ehemaligen Musashino Volkskundemuseums. Während meines Besuches waren dort verschiedene Tenugui zu betrachten, es gab auch Anleitungen wie man verschiedene Dinge (zum Beispiel Flaschen) richtig einwickeln kann und ein Museummitarbeiter hat es einem auch gezeigt.

Zentral Zone

Wenn man den Ausstellungsraum verlässt kann man zur Freilichtausstellung mit den Gebäuden. Man betritt das Museum in der Zentral Zone. Ich habe mir deswegen erstmal die Gebäude der Zentral Zone angeschaut. Dort befinden sich einige restaurierte Gebäude, z.B. das Haus von Korekiyo Takahashi, außerdem das Jisho-in Mausoleum (Otama-ya), das zweite Haus der Nishikawa Familie, das Tor zur Familienresidenz der Date Familie (wohl am bekanntesten: Date Masamune) und das Teehaus „Kaisuian“.

Ost-Zone

Daraufhin bin ich zur Ost-Zone gegangen. Diese hat mir besonders gut gefallen, da hier versucht wurde einen Stadtkern zur späten Meiji-Zeit (1868 – 1912) widerzuspiegeln. Die verschiedenen Geschäfte waren mit passenden Requisiten ausgestattet und auch die Atmosphäre war prima. In der Ost Zone kann man durch eine Stadtmitte im traditionellen Stil schlendern. Es gibt viele verschiedene Geschäfte, ein öffentliches Bad, ein Izakaya (eine Bar), ein Ryokan (ein Hotel) und einige weitere Gebäude. Dabei kann man alle Gebäude auch betreten und die Innenräume mit den passenden Requisiten betrachten.

West-Zone

In der West-Zone gibt es verschiedene restaurierte Häuser in unterschiedlichen Architektur-Stilen entlang der Yamanote Straße. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Wohnhäuser aber z.B. auch ein Fotostudio. Weiter westlich befinden sich außerdem alte Reetdachhäuser.

Vorlage für Ghibli-Filme

In der Ost-Zone gibt es wie oben erwähnt ein öffentliches Badehaus, das „Kodakara-yu“. Dieses Badehaus diente als Vorlage für die Pension „Abura-ya“ im Film „Chihiros Reise ins Zauberland“. Außerdem diente das Izakaya „Kagiya“ als Vorlage für die Anfangsszene bei der Chihiros Eltern sich in Schweine verwandelten und das Schreibwarengeschäft „Takei Sanshodo“ diente als Vorlage für den Heizraum mit Kamaji und den Rußmännchen im Untergeschoss vom Badehaus. Es gibt darüber hinaus eine alte Bahn die von Shibuya zum Bahnhof Shimbashi gefahren ist. Diese soll als Vorlage für den Wasserzug gedient haben in dem Chihiro mit dem Ohngesicht, Bou und Yu übers Meer gefahren ist. Außerdem hat der Regisseur von „Chihiros Reise in Zauberland“ Hayao Miyazaki auch das Maskottchen „Edomaru“ für das Architekturmuseum entworfen.
[Quelle]

Das Badehaus „Kodakara-yu“, das als Vorlage für das Badehaus Abura-ya im Film diente.

Das Izakaya „Kagiya“ welches als Vorlage für die Anfangsszene diente bei der sich Chihiros Eltern in Schweine verwandelten.

Die Bahn, die als Vorlage für den Wasserzug gedient haben soll

Alter Bus im Museum.
Stadtzug Modell 7500

Das Schreibwarengeschäft, welches als Vorlage für den Heizraum diente, leider habe ich kein Bild, dass die verschiedenen Schubladen zeigt, die sehr an den Heizraum erinnern.

Das Schreibwarengeschäft "Takei Sanshodo" im Edo-Tokio Freilicht-Architektur-Museum welches auch (Hayao Miyazaki) Studio Ghibli inspiriert hat
Das Schreibwarengeschäft „Takei Sanshodo“

Hayao Miyazaki soll ein großer Fan des Museums gewesen sein und es finden sich noch viele weitere seiner Inspirationsquellen hier.

Kosten

Der normale Eintrittspreis beträgt 400 Yen (2.40 Euro), für Studenten 320 Yen (1.92 Euro). Für eine genauerer Aufschlüsselung der Eintrittspreise siehe die Tabelle unten.

Einzelperson
Gruppen (20 oder mehr)
Erwachsene
400 Yen
320 Yen
65-Jährige +
200 Yen
160 Yen
Studenten
320 Yen
250 Yen
Schüler
(Ober- und Mittelstuffe)
200 Yen
160 Yen
Grundschüler
Frei
Frei
  • Menschen mit geistiger und/oder körperlicher Beeinträchtigung und Nachweis haben übrigens freien Eintritt.
  • Familien Tag: Am dritten Samstag und Sonntag im Monat ist der Eintritt für Eltern mit einem Kind jünger als 18 außerdem halbiert.
  • Silbertag: An jedem Mittwoch im Monat ist der Eintritt für 65-Jährige + mit Nachweis darüber hinaus frei.

Öffnungszeiten

April – September: 9:30 Uhr – 17:30 Uhr

Oktober-März: 9:30 Uhr – 16:30 Uhr

Der Eintritt is bis 30 min vor Geschäftsschluss möglich.

Das Museum bleibt in der Regel Montag geschlossen. Falls Montag ein Feiertag ist, bleibt das Museum am Dienstag geschlossen.

Hier findet ihr eine Übersicht mit allen Tagen an denen das Museum geschlossen bleibt. Also damit ihr keine böse Überraschung erlebt schaut vorher nochmal nach.
https://www.tatemonoen.jp/english/raien/holiday.php

Anfahrt

Kleine Brücke vor dem Edo-Tokio Freilicht-Architektur-Museum.
Brücke auf dem Weg zum Museum

Die Anfahrt ist problemlos per Bahn möglich. Man kann mit der Chuo-Line beispielsweise vom Bahnhof Shinjuku aus bis zum Bahnhof Musashi-Koganei fahren. Von dort kann man zu Fuß gehen (circa 20 min) oder mit dem Bus am Südausgang (Mu 12, 13, 15 oder 21) bis zum Museum fahren.

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Nützliche Links

Wenn dir mein Beitrag zum Edo-Tokio Freilicht-Architektur-Museum gefallen hat, ist mein Beitrag zum Nezu-Museum in Tokio, vielleicht auch interessant für dich.

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Tim Ulbricht

Ich habe diesen Blog 2019 anlässlich meines Auslandssemesters an der Tokyo University begonnen. Meine Leidenschaft für Japan begann jedoch 2012 mit einem unvergesslichen Sportaustausch mit einem Verein aus der Präfektur Iwate, an dem ich teilgenommen habe. Dieses Erlebnis öffnete meine Augen für die faszinierende Kultur und Einzigartigkeit Japans.
Auf meinem Blog teile ich Reisetipps sowie spannende Informationen zur Kultur, Sprache, Essen und Geschichte Japans.

Arigatou gozaimasu und bis bald!

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